Warschau 1939: Der Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Polen verändert das Leben des jüdischen Pianisten Szpilman von Grund auf. Nachdem er dem Schrecken des Ghettos mit Hilfe polnischer Widerstandskämpfer entkommen kann, irrt er verstört durch die trostlose Steinwüste. Auf einem Dachboden findet ihn ein deutscher Offizier. Zur großen Verwunderung versorgt er den ausgehungerten Künstler mit Lebensmitteln und rettet ihm so das Leben.
Roman Polanskis mit drei Oscars ausgezeichnetes Drama basiert auf Wladyslaw Szpilmans Biografie „Das wunderbare Überleben“, einem erschütternden Protokoll über Menschen in Extremsituationen. Dass sich der Regisseur angesichts der eigenen Lebensgeschichte – Polanski entkam als Kind dem Krakauer Ghetto, seine Mutter starb in Auschwitz – nicht in schlichten Feindbildern oder oberflächlichen Stereotypen ergeht, verleiht seinem Film eine enorme innere Kraft. Sein Held ist ein Mann ohne Eigenschaften, beseelt allein von dem Wunsch, am Leben zu bleiben. Nachdem ihn seine Freunde verlassen haben, verstummen die Bilder. Kaum ein Wort wird mehr gesprochen, und wir nehmen die Geschichte nur noch aus Szpilmans Perspektive wahr.
Dank des grandiosen Hauptdarstellers Adrien Brody entsteht ein Film, der als Polanskis bislang persönlichstes Werk angesehen werden muss.
Der Pianist F/D/PL/UK 2002, 148 Minuten, ab 12 Jahren, R: Roman Polanski, D:Adrien Brody, Thomas Kretschmann, Maureen Lipman