Es gibt Leute, für die ist eine Expedition in die Antarktis beinahe etwas Alltägliches. Für andere ist schon der Gang zur Toilette in einem Restaurant eine wahre Heldentat.
Von solchen Leuten, genauer gesagt von Elling und Kjell Bjarne erzählt die Tragikomödie des norwegischen Regisseurs Petter Næss.
Gerade aus der Psychiatrie entlassen, bekommen die beiden arglosen Helden eine hübsche Wohnung zur Verfügung und einen coolen Sozialarbeiter zur Seite gestellt. Dieser soll dafür sorgen, dass Elling und Kjell Bjarne wieder ins „wirkliche Leben“ zurückfinden. Nach ersten Berührungsängsten mit dem tückischen Alltag machen sie bald Fortschritte …
Trotz aller Macken und Eigentümlichkeiten sind die beiden Außenseiter überaus authentisch und liebenswert. Als Elling etwa seine Erfüllung in der Dichtkunst sucht, und sie schließlich als „Untergrund-und-Sauerkraut-Poet“ findet, ist das nicht etwa peinlich und rührselig, sondern absolut ergreifend. Næss’ Tragikomödie, die auf dem Roman „Blutsbrüder“ von Ingvar Ambjörson basiert, hält stets die Balance zwischen Witz und Ernsthaftigkeit, Kuriosität und Realität. Sie stellt die Macht der Gewohnheit in Frage und bietet skurriles Denken als Überlebensstrategie an.
Elling Norwegen 2001, 90 Minuten, ab 6 Jahren, R: Petter Næss, D: Per Christian Ellefsen, Sven Nordin, Per Christensen