„Das Flüstern einer schönen Frau hört man weiter als den lautesten Ruf der Pflicht!“ Als Verführer und Herzensbrecher war er legendär. Doch zugleich war Pablo Picasso ein Genie, der der Welt einen neuen und radikalen Blick auf die Realität ermöglicht hat, einer, dessen Werke die Menschen bis in alle Ewigkeit verzaubern wird.
Winter 1943, Paris ist von der Wehrmacht besetzt. Die junge Studentin Francoise Gilot lernt den schon über 60-jährigen Picasso kennen. Zuerst bewundert sie nur die Kunst, dann auch den Mann. Die Liebesgeschichte, die sich aus dieser Zufallsbegegnung entwickelt, wird ihr mehr Leidenschaft und Erkenntnis bringen, als Francoise sich vorzustellen vermag. Aber sie bringt auch Frustrationen und Qualen. Denn trotz der beiden Kinder Paloma und Claude bleibt sie nicht die einzige Frau in seinem Leben.
Zehn lange Jahre kämpft Francoise darum, in der Beziehung zu dem dominantesten, launischsten und untreuesten Mann, den sie in ihrem Leben je kennenlernen wird, zu bestehen. Sie hörte nicht auf, ihn zu lieben, auch als sie längst erkannt hat, dass sie ihn verlassen muss, um zu überleben.
Nach dem Roman „Picasso: Creator and Destroyer“ von Arianna Huffington inszenierte James Ivory ein opulentes Beziehungsdrama zwischen dem alternden Maler und der selbstbewußten Studentin, die es als einzige schaffte, sich von Picasso zu trennen, bevor er auch sie zerstören konnte.
Grandios die Bilder, grandios das Dekor, grandios auch die Darsteller, vor allem Anthony Hopkins, der das ergreifende Psychogramm einer übergroßen Persönlichkeit abliefert. So versteht man durchaus die Faszination, die dieser kleine, nicht gerade attraktive Mann auf seine Umwelt ausübte. Der seine besten Freunde brutal verletzen und seine engsten Mitarbeiter demütigen konnte und doch immer wieder mit offenen Armen empfangen wurde.
Mein Mann Picasso USA 1996, 125 Minuten, ab 12 Jahren, R: James Ivory, D: Anthony Hopkins, Natascha McElhone, Diane Venora, Julianne Moore