Eigentlich könnte Harold ein richtig schönes Leben führen. Er ist jung und gutaussehend, hat jede Menge Kohle und mindestens so viel Zeit.
Das Problem ist nur: Harold ist depressiv. Und so quält er seine Mitmenschen mit einem höchst makabren Todeskult, der ihn nicht nur unentwegt zu Beerdigungen zieht, sondern vor allem allerhand Selbstmorde inszenieren lässt. Bei einem Friedhofsbesuch begegnet er der exzentrischen, 79-jährigen Maude. Die beiden Einzelgänger verbrüdern sich gegen die Mittelmäßigkeit ihrer Umwelt und genießen ihr unangepasstes Leben. Die geistig jung gebliebene Maude bringt Harold das Singen und Tanzen bei, klaut mit ihm Autos und ist auch sonst für jeden Spaß zu heben. Hauptsache, man hat das richtige Mantra: „If you want to sing out sing out and if you want to be free be free…“. Währenddessen plant seine dominante Mama sein Leben und versucht, ihn mit jungen Frauen zu verkuppeln. Zum Glück kennt Harold genug Vertreibungsmethoden wie Harakiri, Selbstverbrennung und anderen seltsamen Schabernack. Dann kann Mama sich auch noch eine Karriere beim Militär vorstellen, woraufhin Harold bei seinem schrulligen Onkel Victor antreten muss, der „rechten Hand“ von General MacArthur. Harold möchte allerdings am liebsten Maude heiraten. Und damit beginnen die Probleme.
Hal Ashbys anarchische Komödie „Harold und Maude“ könnte schwärzer nicht sein, und doch ist sie eine Liebesgeschichte. Basierend auf der Romanvorlage von Colin Higgins gelang dem Regisseur die vollkommene Mischung aus schwarzem Humor und Romanze. Der vorzügliche Soundtrack stammt übrigens von Yusuf Islam, auch bekannt als Cat Stevens.
Harold und Maude USA 1971 91 Minuten, ab 12 Jahren, R: Hal Ashby, D:Bud Cort, Ruth Gordon, Vivian Pickles