Ost-Berlin 1984: Der erfolgreiche Schriftsteller Georg Dreyman und die gefeierte Schauspielerin Christa-Maria Sieland haben längst ihren kleinen Individualfrieden mit dem real existierenden Sozialismus geschlossen. Als aber der Kulturminister ein Auge auf die „schönste Perle der DDR“ wirft, erhält Stasi-Hauptmann Wiesler den Auftrag, den Dichter zu bespitzeln und Belastungsmaterial zu sammeln. Bald schon ist die Künstlerwohnung verwanzt und in der Dachkammer eine mobile Überwachungsstation eingerichtet, sodass jeder Schritt verfolgt, jeder „vermutliche Geschlechtsverkehr“ akribisch protokolliert werden kann.
Das heimliche Eindringen in die andere Welt verändert Wiesler jedoch. Mehr und mehr ist der Spitzel fasziniert von der ihm fremden Künstlerszene, in der gefeiert, gelesen und diskutiert wird, immer tiefer taucht er in das Leben der Anderen ein.
„Das Leben der Anderen“ ist eine vollkommene Mischung aus Polit-Thriller, Gewissensdrama, Liebestragödie und Orwellscher Horrorvision, atmosphärisch dicht, detailgetreu, authentisch. Endlich schafft es das deutsche Kino, sich mit der DDR auf ernsthafte, kritische Weise auseinanderzusetzen, anders als in zahlreichen Ostalgie-Kömödien. Zur Belohnung gab es den Oscar in der Kategorie „Bester nicht-englischsprachiger Film“.
Das Leben der Anderen, Deutschland 2005, 137 Minuten, ab 12 Jahren, R: Florian Henckel von Donnersmarck D: Martina Gedeck, Ulrich Mühe, Sebastian Koch, Ulrich Tukur